Aufwertung/Verbesserung im Gegensatz zu update – aktualisieren
In der Gemeinschaft Tempelhof fand im Februar ein Treffen statt, an dem vier Menschen aus Jahnishausen teilnahmen.
Was ist die eigentliche Aufgabe einer Lebens- und Arbeitsgemeinschaft im 21. Jahrhundert wie z.B. bei uns in der Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen?
Diese Frage stellten sich neben uns auch die 12 größten Gemeinschaften aus dem deutsch-sprachigen Raum in einem gemeinsamen Seminar Mitte Februar in Tempelhof.
– Was wäre notwendig, dass diese Gemeinschaften ein Upgrade durchlaufen?
– Wie könnten sie sich zu Katalysatoren für den Wandel in der Gesellschaft verändern?
– Wie werden sie zu kraftvollen Plätzen der menschlichen Entwicklung als auch der ökologischen Innovationen und zu Orten der gelebten Alternativen als Gegenmodell einer überdrehten nur gewinnorientierten Konsumgesellschaft?
Immer mehr Menschen suchen nach sinnstiftenden Lebensformen, die das WIR mehr in den Vordergrund bringen und die uns lebenswerte, kreative und gesunde Räume ermöglichen. Wie sich jeder leicht vorstellen kann ist der Traum das eine, und die Realität sieht oft ganz anders aus: Gemeinschaften können an mangelnden finanziellen Möglichkeiten, an zu vielen ungelösten Konflikten, an Überalterung oder zermürbenden Grundsatzdiskussionen und langwierigen Entscheidungsprozessen zerbrechen.
Fast alle Gemeinschaften haben ihre Wurzeln in der ökologischen Bewegung und allen ist auch gemein, dass sie sich sozialen Aufgaben verpflichtet fühlen.
Was in diesem Seminar deutlich und sichtbar wurde, ist der transformative Aspekt der Spiritualität. Dabei geht es nicht um verschrobene Esoterik, sondern um ganz persönliche Bewusstseinsentwicklung, um praktizierte Achtsamkeit und ein Gewahrsein des eigenen Innenraumes mit allen Aspekten.
Erst wenn eine Gemeinschaft sich dahin gehend ausrichtet und eine starke Gegenwärtigkeit, eine gelassene Akzeptanz der Andersartigkeit sowie eine hohe Wertschätzung für alles Neue und Lebendige entwickelt, dann wird sie sich auch in eine spirituelle zukunftsorientierte Gemeinschaft verwandeln. Werte wie Vertrauen, Verbundenheit, Achtsamkeit, Lebendigkeit sowie Eigenverantwortung spielen dabei eine außerordentlich große Rolle. Spiritualität wird also in den nächsten Jahren auch bei uns eine größere Rolle spielen. Ganz pragmatisch und ganz nüchtern im Sinne einer gelebten Form der Hingabe an das Neue, das Wunderbare und das zutiefst menschliche Miteinander.