Ein besonderes Highlight war der Gründerinnenpreis 2023, wo ich den Nachhaltigkeitspreis gewann. In diesem Rahmen wurde ein Imagefilm gedreht, den ihr unter Aktuelles sehen könnt.

Eine ereignisreiche Saison neigt sich dem Ende zu.
Dieses Jahr haben wir wieder viel geschafft. Die Folientunnelfläche haben wir von 140 m² auf fast 400 m² erweitert. Und Anfang September kam unser Brunnen.

Das Jahr war feucht und immer wieder kälter als gewöhnlich. Oft waren auch nur die Nächte kalt. Ein ideales Wetter für Pilzkrankheiten. Da macht es sich bemerkbar, dass wir noch kein ökologisches Gleichgewicht hergestellt haben und dies weiterhin unser höchstes Ziel ist.
Obwohl die Zahl der Insekten und anderen Tiere auf dem Acker zu unserer großen Freude stetig zunimmt.

Dieses Jahr haben wir für 25 Familien Gemüse angebaut und die Erntekisten waren bisher immer gut gefüllt. Wir haben auch aus der Not eine Tugend gemacht und uns mit dem Haltbarmachen des Ackergemüses beschäftigt. So haben wir unseren Weißkohl und Teile vom Spitzkohl zu insgesamt etwa 70 kg Sauerkraut verarbeitet.

Im Frühjahr konnten wir dank des Folientunnels schon vier Wochen eher Gemüse liefern als letztes Jahr. So haben wir uns auch für die Erweiterung der Tunnelfläche entschieden.

Im Herbst werden wir unsere Baumreihen im Sinne des Dynamischen Agroforst aufpflanzen. D.h. jedem Ertragsbaum werden Sträucher zur Seite gestellt. Außerdem werden viele einheimische Stauden dazwischen gepflanzt. Und es kommen noch einige Brombeeren, Stachelbeeren, Weinbeeren und Johannisbeeren dazu. Dafür haben wir eine  Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie Stiftung erhalten.

Aktuelles von der Solawi findet ihr auf der Homepage: www.baumfruchtgemuese.de

Von Quecke, Trockenheit und reicher Ernte

Am Anfang der Saison stellte sich erst einmal heraus, dass unser Boden von Quecke durchzogen ist.
Jahrelang konnte sich die Quecke hier etablieren und nun werden wir ein paar Jahre brauchen um
sie wieder „los zu werden“. Alle Gemüsebeete für diese Saison haben wir inzwischen per Hand und
mit Grabegabel von der Quecke befreit. Insgesamt 1.300 m².
Der Acker wurde also zunächst ein Experimentierfeld zum Gärtnern mit Queckeproblemen. So
haben wir auch ein Feld Mulchkartoffeln angelegt und letzten Endes nun doch zwei Felder mit
Mulchgewebe abgedeckt für nächstes Jahr.
Durch das tiefe Graben haben wir natürlich auch den Boden noch stärker ausgetrocknet als
ohnehin schon dieses Jahr und entnehmen dem Boden auch noch sein organisches Material in
Form der Queckenwurzeln. Deswegen werden alle Felder, die dieses Jahr mit Gemüse bestellt sind
nächstes Jahr mit einer Gründüngung ruhen. So können wir nach und nach den Boden dann so
aufbauen, wie wir es eigentlich wollten.

Dieses Jahr soll das trockenste Jahr seit Wetteraufzeichnung in unserer Region sein. Das macht sich
natürlich auch auf dem Acker bemerkbar – vor allem zeitlich. Dank Tröpfchenschläuchen können
wir dem Gemüse allerdings ausreichend Wasser geben, sodass wir eine reiche Ernte haben. Und
auch die Bäume werden regelmäßig gegossen und haben sich (fast) alle gut verwurzelt. Die im
letzten Jahr angelegte Hecke und die Obststräucher haben es dagegen schwerer mit der
Trockenheit klar zu kommen.
Zum Glück sind wir gleich als Solawi gestartet. So haben wir viele engagierte Helfer und in
zahlreichen Arbeitseinsätzen sehr viel schaffen können, was alleine nicht möglich gewesen wär.
Und so hatten wir bisher eine reiche Ernte. Nähere Informationen von unserer Solawi findet ihr
unter www.baumfruchtgemuese.de

Für die Saison 2023 suchen wir noch Unterstützung


Menschen, die uns für 4 – 8 Wochen von Mitte April bis Mitte Juni beim Graben der Beete
für die nächste Saison unterstützen. Auf 450-€-Basis und gegen Kost-und-Logis.
Eine/n Gemüsegärtner/in, welche/r auf selbstständiger Basis mit in die Gärtnerei einsteigen
möchte. Gern auch mit Familie und wenn die Chemie stimmt als Teil der Gemeinschaft.
Nähere Infos unter: www.baumfruchtgemuese.de oder bei Ramona:
ramona_kempf(at)posteo.de

Landwirtschaft neu denken – ein Schlüsselerlebnis

Keyline-Design und Agroforst – für eine klimagerechte und enkeltaugliche Landwirtschaft

Im Sommer 2020 fanden sich Menschen der Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen (LTGJ) und dem Verein Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. zusammen mit dem Ziel, ein Modellprojekt für eine zukunftsfähige Landwirtschaft ins Leben zu rufen. 2 ha Ackerland der LTGJ waren schon da. Allerdings kam es dort bei Starkregenereignissen regelmäßig zu Bodenerosion bis hin zu Schlammlawinen, welche sich ins angrenzende Wohngebiet ergossen und zuletzt im Juli 2021 sogar einen Feuerwehreinsatz auslösten.

Eine Lösung musste her. Phillip Gerhardt (Dipl. Forstwirt) und Ray Wollenzien von der Firma Baumfeldwirtschaft (www.baumfeldwirtschaft.de) planten ein Keyline-Design und Agroforst-System für uns. Zwischen den Gehölzstreifen mit Obstbäumen ist Platz, um Gemüse anzubauen. Zwischen den Gehölzstreifen mit Nussbäumen ist Platz um Getreide oder Ölfrüchte anzubauen (perspektivisch).

Von Oktober 2021 bis Januar 2022 folgte dann nach der langen Planungszeit die Umsetzung des Keyline-Design.

Nachdem Philipp Gerhardt alles eingemessen hatte, konnten die Versicherungsgräben mit dem Mini-Bagger ausgehoben werden.

Im Herbst/Winter wurden dann die zahlreichen Bäume und Sträucher gepflanzt.
Insgesamt haben wir 38 Apfelbäume und 34 andere Obst- und Wildobstbäume (Zwetschge, Pfirsich, Birne, Speierling, Elsbeere, Mispel, Quitte, Felsenbirne), sowie 15 Walnüsse und 7 Maronen gepflanzt. Also 94 Bäume zieren nun den Acker.
Wir haben 132 Obststräucher wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Honigbeere, Brombeere, Himbeere, Taybeere, Aronia-Beeren und Goji-Beeren gepflanzt.
Eine Hecke, die sowohl Naturschutzabschnitte als auch Nutzabschnitte (insbesondere Hasel, Kornelkirsche, Sanddorn) beinhaltet wurde, um den Acker herum angelegt.

Wir suchen:

  • Menschen, die eine Ausbildung oder Berufserfahrung im ökologischen Gemüseanbau haben und sich Richtung Permakultur und Agroforst weiterentwickeln wollen.
  • Menschen, die Ideale mit praktischem Menschenverstand verbinden.
  • Menschen, die Lust und Kraft haben, sich eine eigene Existenz in der Gemeinschaft aufzubauen.

 Wir bieten:

  • 2 ha Ackerland.
  • Seelisch moralische Unterstützung der Arbeitsgruppe Acker der Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen.
  • Vielfältige Ideen, Möglichkeiten und Lösungen.
  • Eine bunte und wohlwollende Gemeinschaft.
  • Was wir dir nicht bieten können, ist eine Anstellung oder dergleichen.

Die Anlage des Keyline-Design wurde von der Deutschen Postcode-Lotterie gefördert.

Außerdem wird die  Maßnahme  mit Mitteln vom Landkreis Meißen mitfinanziert.

Was bedeutet Keyline Design?

Die Schlüssellinie (Keyline) ist eine Linie, welche die Höhenlinie im Gelände mit einem leichten Gefälle schneidet.  So wird das Regenwasser aufgefangen und langsam im Boden versickert.
→ Mit einer an das Gelände angepassten Linienführung zur Verstärkung der Tiefensickerung kann Dürren und Erosion vorgebeugt werden und somit ein großer Beitrag zum Humusaufbau geleistet werden.
+ Keyline Design ermöglicht eine Optimierung des Wasserhaushalts, effizient zu bewirtschaftende und zu befahrende sowie ästhetisch ansprechende Strukturen.
+ Wendet man das Keyline-Design auf großen Flächen an, so kann man den Landschaftswasserhaushalt signifikant verbessern! Grundwasser wird neu gebildet und Wasser in der Fläche gehalten, denn die Bäume und Sträucher bewirken Taubildung und stellen einen Verdunstungsschutz dar.

Über die ausgeräumte Landschaft fegt der Wind hinweg und wirkt wie ein Föhn, der die Feuchtigkeit mitnimmt. Gehölze auf dem Feld bremsen die Winde, sorgen für eine Verwirbelung und können durch die Verdunstung wieder Kühlung schaffen.

Und Agroforst?

In Verbindung mit den Schlüssellinien werden im Idealfall Gehölzstreifen angelegt. Die Gehölzpflanzungen unterstützen den Humusaufbau und somit die Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit. Nur ein humoser Boden ist in der Lage Wasser aufzunehmen und zu speichern.

„Die beste Bewässerung wird nicht gebaut, sondern sie wird gepflanzt.“ – Philipp Gerhardt von Baumfeldwirtschaft

Solawi – Eine Idee, die Früchte trägt

Im Sommer 2021 fanden sich dann Ramona, unsere Gärtnerin und Initiatorin des Modellprojekts Keyline-Design und Agroforst – und eine Gruppe von Menschen, welche gern gesundes, regionales Gemüse über eine Solawi beziehen wollen, zusammen.

So ist baum.frucht.gemüse entstanden.

Was bedeutet Solawi?

Solidarische Landwirtschaften (Solawis) sind regionale Partnerschaften zwischen ErzeugerInnen und VerbraucherInnen von Lebensmitteln. Mit einem festen monatlichen Betrag tragen die Mitglieder der Solawi die Kosten der landwirtschaftlichen Tätigkeit und erhalten im Gegenzug einen Anteil an den hergestellten Lebensmitteln.

Ab April 2022 starten wir mit 20 – 30 Ernteanteilen.
Ein Ernteanteil bedeutet, dass du wöchentlich eine große Gemüsekiste für 2 Erwachsene plus Kinder erhältst. Außerdem finden regelmäßig Arbeitseinsätze statt, wo du deinem Gemüse ganz nah kommen kannst.

Du interessierst dich für einen Ernteanteil in unserer Solawi?

Dann melde dich bei:
solawi@baumfruchtgemuese.de oder unter 03525 / 57 63 328

nähere Infos: www.baumfruchtgemuese.de